Mit diesem Thema eröffnet die GOL die Reihe der Stammtische im neuen Jahrzehnt.
Referentin war Landtagsabgeordnete und GOL-Mitglied Petra Krebs. Sie sprach über die Verabschiedung von zahlreichen landespolitischen Initiativen, die das Ziel haben, die Pflegeinfrastruktur in Baden-Württemberg wohnortnah und bedarfsgerecht auszurichten. Ebenfalls ging sie in ihrem Vortrag, sehr anschaulich für die Zuhörerschaft, auf den Paradigmenwechsel in der grünen Pflegepolitik ein.
Die grün-schwarze Landespolitik hat es sich zum Ziel gesetzt, den Kommunen und Gemeinden, den zivilgesellschaftlichen Verbänden und auch den Bürger*innen zahlreiche Möglichkeiten zu geben, sich in den Aufbau von neuen Pflegestrukturen einzubringen, z.B. durch die Landestrategie Quartier 2020, durch die Errichtung von kommunalen Pflegekonferenzen und durch zahlreiche andere Förderprogramme.
Die Kommunen sollen Motor für die pflege- und sozialräumliche Gestaltung werden und insgesamt soll die neue Pflegestruktur eine größere individuelle und soziale Teilhabe ermöglichen. Das Land will die Kommunen beim Aufbau von Pflegekonferenzen und bei der Errichtung von Pflegestützpunkten unterstützen. Damit soll eine wohnortnahe Beratung für pflegebedürftige Menschen und deren Angehörige ermöglicht werden. In Baden-Württemberg werden nahezu dreiviertel der pflegebedürftigen Menschen zuhause von Familienangehörigen betreut und versorgt. Deshalb will grüne Landespolitik über Pflegekonferenzen die Frage der pflegerischen Versorgung, der Pflegeinfrastruktur und der Koordinierung von Leistungsangeboten vor Ort verbessern. Über die Landesstrategie Quartier 2020 will grüne Landespolitik sogenannte generationengemischte Wohnquartiere fördern. Für ältere Menschen, die gerne aus ihrem zu groß gewordenen Haus in eine kleinere Wohnung innerhalb des Wohnquartiers ziehen wollen, gibt es keine Angebote. Das hat wiederum zur Folge, dass die Häuser für junge Familien nicht zur Verfügung stehen.
In der anschließenden Diskussion wurde schnell deutlich, dass der Mangel an Plätzen für die Kurzzeitpflege, Tagespflege und Solitärdienste in Wangen ein drängendes Problem ist. Ebenso das Fehlen einer zentralen Stelle, an der die freien Plätze von Pflegestellen in Wangen zu erfahren sind. Auch mangelnde Barrierefreiheit in öffentlichen Gebäuden wurde von der Zuhörerschaft angesprochen, aber auch das Lob, dass Wangen insgesamt seniorenfreundlich sei.
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